Produktentwicklung in der Fertigung: Viele Prozessdefizite

BPI Mittelstand Fertigung 2015

Analystenhaus techconsult legt Fachbereichsstudie zum Business Performance Index (BPI) Mittelstand Fertigung vor

Mit der Fachbereichsstudie Produktentwicklung in der Fertigung setzt das Analystenhaus techconsult die Reihe der Fachbereichsstudien zum Business Performance Index Mittelstand D/A/CH fort. Ziel dieser Berichte ist, Fachbereichsverantwortlichen in komprimierter Form die aktuell im Zusammenhang mit den Fachbereichsprozessen stehenden Umsetzungsdefizite und dringendsten Handlungsfelder in ihrer Branche aufzuzeigen.

Sehr deutlich wird, wo die Fertigungsunternehmen in der Produktentwicklung ihre Probleme haben. Dabei können zum einen Umsetzungsdefizite festgestellt werden, das heißt, dass die bisherige Umsetzung noch nicht das als wünschenswert erachtete Niveau erreicht hat, zum anderen wird auch sichtbar, bei welchen Teil¬prozessen am häufigsten Unzufriedenheit mit der Umsetzung besteht.

Hohe Performanceverluste in den Subbranchen

Auch im Bereich Produktentwicklung mussten die Fertigungsunternehmen, analog zu sämtlichen anderen Bereichen der Fertigung, einen Performancerückgang hinnehmen. Dabei ist der Verlust bei der diskreten Fertigung höher ausgefallen als bei der Prozessfertigung. Betrachtet man die Ergebnisse der einzelnen Subbranchen, konnten einzig der Fahrzeugbau und der Maschinen- und Anlagenbau auf Seiten der diskreten Fertigung mit leichten Performancegewinnen überzeugen. Die Prozessfertigung weist keine einzige Subbranche mit Performancegewinnen auf. Die einzelnen Subbranchen der Fertigung verloren teilweise massiv an Performancepunkten. Insbesondere die Subbranchen Metall (-8,3), Holz/Möbel (-7,5), Gummi/Kunst¬stoff (-7,6) und Nahrungsmittel (-7,7) fielen dieses Jahr aufgrund ihrer hohen Performancerückgänge weit zurück.

Unzufriedenheit mit der Standardisierung

Mehr als 70% der Unternehmen der Fertigungsbranche sehen bei der Standardisierung des Entwicklungsprozesses einen Teilprozess, dessen Umsetzung in den Unternehmen nicht zufriedenstellend ist. Das ist insbesondere im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ein alarmierendes Signal, da durch Standardisierung Produktentwicklungsprozesse beschleunigt werden können und mehr Produkte mit der nötigen Qualität auf den Markt gebracht werden können, was auch zur erhöhten Absatzgenerierung beiträgt. Auch lässt sich durch die Standardisierung des Entwicklungsprozesses die Flexibilität am Markt verbessern, weil eine schnellere Anpassung an Veränderungen am Markt möglich wird. Im Teilprozessvergleich erreicht die Standardisierung einen Wert, der zu den schwächsten Werten aller Teilprozesse gehört. Insbesondere die Prozessfertiger weisen hier äußerst schwache BPI-Werte auf. Einzig die Erzeuger von Pharmazeutika können hier eine vergleichsweise gute Performance erzielen. Erschwerend kommt hinzu, dass mehr als zwei Drittel der Unternehmen Unzufriedenheit mit der Entwicklung neuer Produkte und mit der abteilungsübergreifenden Kommunikation angeben. Diese Problembereiche wirken sich negativ auf die Quantität und die Qualität neuer Produkte aus, weshalb dringend Optimierungsmaßnahmen ergriffen werden sollten, um sich am Markt behaupten zu können.

Welche Teilprozesse des Bereichs Produktentwicklung in den Subbranchen der Fertigung besonders gut oder schlecht laufen, analysiert die nun vorliegende Fachbereichsstudie, die ab sofort auf der Projektseite www.business-performance-index.de zum Download bereit steht und zudem jedem Fachbereichsentscheider die Möglichkeit bietet, seinen Bereich mit vergleichbar aufgestellten Handelsunternehmen zu vergleichen.

An der repräsentativen Studie BPI Mittelstand Fertigung 2015 beteiligten sich über 350 mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden in erster Linie Geschäftsführer und Fachbereichsleiter. Der BPI wird unterstützt von marcom source, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, cormeta, dem FIR an der RWTH Aachen, Microsoft und Swisscom, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft sowie weiteren Partnern aus der ITK-Branche.

Über die techconsult GmbH

Die techconsult GmbH, gegründet 1992, zählt zu den etablierten Analystenhäusern in Zentraleuropa. Der Schwerpunkt der Strategieberatung liegt in der Informations- und Kommunikationsindustrie (ITK). Durch jahrelange Standard- und Individual-Untersuchungen verfügt techconsult über einen im deutschsprachigen Raum einzigartigen Informationsbestand, sowohl hinsichtlich der Kontinuität als auch der Informationstiefe, und ist somit ein wichtiger Beratungspartner der CXOs sowie der IT-Industrie, wenn es um Produktinnovation, Marketingstrategie und Absatzentwicklung geht. Die techconsult GmbH wird vom geschäftsführenden Gesellschafter und Gründer Peter Burghardt am Standort Kassel mit einer Niederlassung in München geleitet und ist Teil der Heise Medien Gruppe.

Henrik Groß
– Analyst –

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